Feuchtespeicherfunktion: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Energie-Wiki
energie>WikiSysop
Keine Bearbeitungszusammenfassung
energie>WikiSysop
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 9: Zeile 9:
Unter Druck oder durch Diffusion im Temperaturgefälle lässt sich jedoch zusätzliche Feuchte speichern ('''Übersättigungsbereich'''), bis das freie Porenvolumen vollständig mit Wasser gefüllt ist (w<sub>max</sub>).
Unter Druck oder durch Diffusion im Temperaturgefälle lässt sich jedoch zusätzliche Feuchte speichern ('''Übersättigungsbereich'''), bis das freie Porenvolumen vollständig mit Wasser gefüllt ist (w<sub>max</sub>).


Unter der Voraussetzung eines lokalen thermodynamischen Gleichgewichts lassen sich beide Kurven über die [[Kelvin-Gleichung]] ineinander umwandeln.
Unter der Voraussetzung eines lokalen thermodynamischen Gleichgewichts lassen sich beide Kurven über die '''[[Kelvin-Gleichung]]''' ineinander umwandeln.
 
Bei '''hydrophoben Baustoffen''' (z.B. Dämmstoffe) entfällt der Feuchtetransport über Flüssigwasser im überhygroskopischen Bereich. Hier tritt nur Tauwasser bei einer vollständigen Sättigung (100% auf).


Wegen der '''Hysterese''' (Abhängigkeit der Adsorption/Desorption vom Ausgangszustand) unterscheiden sich die Werte der Sorptionstherme, je nachdem ob bei steigender / fallender Luftfeuchte gemessen wird. Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten bei Holz und feinporigen Substanzen. Deshalb werden die Desorptions- und Adsorptionsfunktion unterschieden.
Wegen der '''Hysterese''' (Abhängigkeit der Adsorption/Desorption vom Ausgangszustand) unterscheiden sich die Werte der Sorptionstherme, je nachdem ob bei steigender / fallender Luftfeuchte gemessen wird. Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten bei Holz und feinporigen Substanzen. Deshalb werden die Desorptions- und Adsorptionsfunktion unterschieden.

Version vom 15. Oktober 2018, 21:30 Uhr

Die Feuchtespeicherfunktion ist die Eigenschaft eines Materials, die angibt bei welcher Luftfeuchtigkeit bzw. bei welchem Kapillardruck wieviel Feuchtigkeit (Wasser) in einem Material gespeichert werden.

Die Messung der Feuchtespeicherfunktion wird über Befeuchtung (Adsorption) und Entfeuchtung (Desorption) im hygroskopischen Bereich (bis etwa 97 % rel. Feuchte) gemessen (Sorptionskurve/Sorptionstherme).

Im überhygroskopischen Bereich (meist ab ca. 95-100 % rel. Feuchte) wird die Saugspannungskurve ermittelt. Die Feuchtespeicherfunktion endet bei 100% rel. Feuchte (Entspricht Lagerung unter Wasser).

Unter Druck oder durch Diffusion im Temperaturgefälle lässt sich jedoch zusätzliche Feuchte speichern (Übersättigungsbereich), bis das freie Porenvolumen vollständig mit Wasser gefüllt ist (wmax).

Unter der Voraussetzung eines lokalen thermodynamischen Gleichgewichts lassen sich beide Kurven über die Kelvin-Gleichung ineinander umwandeln.

Bei hydrophoben Baustoffen (z.B. Dämmstoffe) entfällt der Feuchtetransport über Flüssigwasser im überhygroskopischen Bereich. Hier tritt nur Tauwasser bei einer vollständigen Sättigung (100% auf).

Wegen der Hysterese (Abhängigkeit der Adsorption/Desorption vom Ausgangszustand) unterscheiden sich die Werte der Sorptionstherme, je nachdem ob bei steigender / fallender Luftfeuchte gemessen wird. Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten bei Holz und feinporigen Substanzen. Deshalb werden die Desorptions- und Adsorptionsfunktion unterschieden.

Messverfahren

  • Messungs der Ausgleichsfeuchte nach DIN EN ISO 12570 (früher DIN 52620)
  • Messung in Exsikkatoren mit einstellbarer Luftfeuchtigkeit nach DIN EN ISO 12571
  • Messung in Klimakammern nach DIN EN ISO 12571
  • Messung mit einem Quecksilberporisometer
  • Druckplattenapparaturen (Drucktopf) zur Entfeuchtung eines Materials über einen gleichmäßigen Druck nach ISO 11274

Materialfunktionen

  • [math]\displaystyle{ w(p_c) }[/math]: Feuchtespeicherfunktion in Abhängigkeit vom Kapillardruck (Saugspannungskurve)
  • [math]\displaystyle{ w(\phi) }[/math]: Feuchtespeicherfunktion in Abhängigkeit von der Porenluftfeuchte (Sorptionskurve)

Unterschieden wird zudem zwischen:

  • Desorptionskurve (Entfeuchtung) und
  • Adsorptionskurve (Befeuchtung)