Temperatur-Korrekturfaktoren

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Im Heizperiodenbilanzverfahren nach DIN 4108-6 werden die Transmissionswärmeverluste mit Hilfe von Temperaturkorrekturfaktoren errechnet. Diese Faktoren berücksichtigen höhere Umgebungstemperaturen von Dachräumen und Kellern.


Die Temperaturkorrenturverfahren für das Heizperiodenbilanzverfahren sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

Wärmestrom über ... Fxi Temperatur-
korrekturfaktor
DIN 4108-6 (Tab. D.2)
Außenwände, Fenster FAW, FW 1
Dach (zur Außenluft) FD 1
Oberste Geschossdecke (zum nicht ausgebauten Dachraum)
Alternativ Wärmedurchlasswiderstand nach ISO 6946
FD 0,8
Abseitenwand, Drempel (mit Hohlraum zum Dach) FU 0,8
Wände und Decken zu unbeheizten Räumen FU 0,5
Unterer Gebäudeabschluss
  • Kellerdecke zum unbeheizten Keller
  • Fußboden auf Erdreich
  • Flächen des beheizten Kellers auf Erdreich
FG 0,6

Für das Monatsbilanzverfahren gelten die Werte aus Tabelle 3 DIN 4108-6. Bei diesem Verfahren sind einige Werte von der Geometrie der Bodenplatte/Kellerdecke abhängig.

  • B' = AG / (0,5 * P) -> Kenngröße für die Tabellenwerte
  • AG ist die Grundfläche der Bodengrundfläche
  • P ist der Umfang der Bodengrundfläche (an unbeheizte Räume oder an die äußere Umgebung)
    -->Längen, die an beheizte Räume anschließen bleiben unberücksichtigt! (EN ISO 13370 Nr. 7.1)
  • Rf ist der Wärmedurchlasswiderstand der Bodenplatte
  • Rw ist der Wärmedurchlasswiderstand der Kellerwand


Temperaturkorrekturfaktoren vereinfachen die Berechnung des spezifischen Transmissionswärmeverlustkoeffizienten.

Genauere Berechnungsverfahren sind in ISO 13789 beschrieben.

Alternativ kann bei Dachräumen auch mit einem Wärmedurchlasswiderstand nach ISO 6946 Nr. 5.4.1 gerechnet werden.

Perimeterdämmung (Kellerwände bei unbeheizten Kellern)

Eine Perimeterdämmung im Zusammenhang mit den Temperaturkorrekturfaktoren ist eine Dämmung auf den erdberührten Kellerwänden von OK Bodenplatte bis zur Fassadendämmung. Die Dämmung muss einen Wärmedurchlasswiderstand von mind. 1,5 (m²K)/W haben (entspricht einer Dämmung mit >5,25 cm Dämmschichtdicke WLG 040). Luftberührten Kellerwandflächen sind bis zur Fassadendämmung oder bis OK Kellerdecke (Decke über dem unbeheizten Keller) in gleicher Qualität wie die Perimeterdämmung auszuführen.

Die Anforderungen an eine Perimeterdämmung sind in DIN V 4108-6 nicht definiert, werden jedoch in DIN V 18599-2 in Anmerkung g zu Tabelle 3 beschrieben.

 

Randdämmung

Eine Randdämmung ist eine Dämmung von Bodenplatten im Sinne der DIN EN ISO 13370. Wobei eine senkrechte Dämmung mit einer Tiefe von 2m in der Realität eher nicht vorkommen wird.

DIN 18599

Temperaturkorrekturfaktoren wurden auch in DIN 18599-2 übernommen und werden dort unter Nr. 6.1.3.2 beschrieben (Tabelle 3).