Wärmeübergangswiderstand

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Wärmeübergangswiderstände treten an den Bauteiloberflächen auf. Die Höhe der Wärmeübergangswiderstände wird in ISO 6946 definiert. Es wird unterschieden zwischen äußerem Wärmeübergangswiderstand (Rse, unbeheizte Seite) und innerem Wärmeübergangswiderstand (Rsi, beheizte Seite)

Im allgemeinen werden folgende Werte nach Tabelle 1 ISO 6946 verwendet:

  Richtung des Wärmestromes
Aufwärts Horizontal Abwärts
Rsi 0,10 0,13 0,17
Rse 0,04 0,04 0,04

Dabei gilt als "horizontal" Richtungen des Wärmestromes von ±30° zur horizontalen Ebene. Das bedeutet:

  • Wärmestrom aufwärts/abwärts für Decken und Dächer mit einer Neigung kleiner 60°
  • Wärmestrom horizontal für Wände und Dächer mit einer Neigung von mind. 60°

Waermestrom.png

Ein genaueres Rechenverfahren ist in Anhang A der ISO 6946 beschrieben.

Bei Bauteilen zwischen beheizten und unbeheizten Räumen gilt auf beiden Seiten der Wert für Rsi (ISO 6946 Nr. 6.1).

Der Äußere Wärmeübergangswiderstand Rse zum Erdreich beträgt 0, weil in diesem Bereich weder Strahlung noch Konvektion einen Einfluss haben (siehe Berechnungsformel Anhang A in DIN EN ISO 6946).

Luftschichten werden nach Nr. 5.3 DIN EN ISO 6946 berechnet. Für ruhende und schwach belüftete Luftschichten gilt Tabelle 2. Stark belüftete Luftschichten werden berücksichtigt, indem die Luftschicht und alle Schichten zwischen Außenluft und Luftschicht vernachlässigt werden und ein Wärmeübergangswiderstand für eine ruhende Luft berücksichtigt wird.

Wärmeübergangswiderstände zu unbeheizten Räumen, Dachräumen etc. können nach Nr. 5.4 DIN EN ISO 6946 berücksichtigt werden.